Der Westwall in der Südpfalz Der Westwall spiegelt das totalitäre System und ideologische Weltordnungsmodell des nationalsozialistischen „Dritten Reiches“ in ganz besonderer Weise. Das beleuchten die acht Beiträge dieses neuen, lang erwarteten Buches in vier Themenbereichen aus unterschiedlichen Perspektiven für den Westwall in der Südpfalz: • Forschungssituation und Rezeptionsproblematik, • Militär- und Sozialgeschichte, • historisch-politische Bildung, • Denkmalpflege und Biotopschutz. Konkret verdeutlicht werden diese Aspekte für den Bereich des Westwalls zwischen Oberotterbach und Steinfeld, den „Otterbach-Abschnitt“, einem der am stärksten befestigten Teile des Westwalls überhaupt. Schwerpunkte der ausführlichen historischen Betrachtung sind: • Ideologie und Propaganda, • Festungsbau und Kriegsgeschehen, • Lebensalltag und Evakuierungsmaßnahmen. Dieses Buch ist zugleich ein Erläuterungsband zum „WestWallWeg“, der den Westwall in der Südpfalz als historisch-politischen Lern- und Erinnerungsort erschließt. Aus dem Geleitwort „Das zweifellos größte Verbrechen in der jüngeren deutschen Geschichte war das nationalsozialistische Herrschaftssystem. Das gilt für sein Menschenbild, seine Ideologie wie deren Umsetzung. Damit sind für das Gedenken, das Gedächtnis und das Weitererzählen drei Fäden geknüpft, an denen entlang sich die historische Aufarbeitung des ‚Dritten Reichs‘ bewegen muss. Die Pfalz bietet dafür ein besonderes Anschauungsobjekt: den ehemaligen Westwall, die Grenzbastion gegen den französischen Nachbarn, der damit einmal mehr als ‚Erbfeind‘ abgestempelt wurde. Eine historische Darstellung des Westwalls in der Südpfalz ist aber nicht nur eine Frage der Ideologie und Propaganda sowie des Festungsbaus und Kriegsgeschehens. Es ist ebenso eine Frage des Lebensalltags und der Evakuierungsmaßnahmen der in der Westwallzone lebenden Bevölkerung. Heute sind die verbliebenen Reste der Westwallanlage ein Thema des Denkmalschutzes und durch seine Lebenswelt auch des Biotopschutzes. In erster Linie ist der ehemalige Westwall ein Ort der historisch-politischen Bildung als Lernort über Krieg und Frieden – ein Mahnmal des Friedens vor allem! Es ist überaus verdienstvoll, dass im vorliegenden Westwall-Band auch der ‚WestWallWeg‘ seinen gebührenden Platz gefunden hat. Der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften ist für die Intention zu danken, den Westwall sowohl als propaganda-, militär- und sozialhistorisches, denkmalpflegerisches, biotopwissenschaftliches sowie lern- und erinnerungsörtliches Thema aufzugreifen. Solcherart breit angelegte Studien bedarf es mehr! Ich wünsche dem Westwall-Buch eine interessierte Leserschaft unter dem Leitgedanken, unter den die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner ihr wegweisendes Romanwerk gestellt hat: ‚Die Waffen nieder‘.“ Kurt Beck Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Aus dem Inhalt Klaus Kremb Vorwort Söhnke Neitzel Der Westwall Eine Chance für die historisch-politische Bildung? Rolf Übel, Oliver Röller Westwallforschung Die Situation für den Bereich der Südpfalz Karl Ludwig Westwallbau und Kriegsgeschehen in der Südpfalz Der Otterbachabschnitt 1936–1945 Rolf Übel Evakuierungen im südpfälzischen Westwallbereich Das Beispiel Steinfeld Günther Volz Thema „Westwall“ Presse, Literatur und Kunst als historisch-politische Quellen Rolf Übel Der „WestWallWeg“ Ein historisch-politischer Ort in der Südpfalz Angela Schumacher Betonruinen im Wald oder Kulturdenkmal? Der Westwall und die Denkmalpflege in Rheinland-Pfalz Oliver Röller, Matthias Kitt Lebensraum wildlebender Tiere und Pflanzen Der Westwall als Biotop Buch-Info Der Westwall in der Südpfalz Otterbach-Abschnitt Hrsg. im Auftrag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften von Rolf Übel und Oliver Röller 256 Seiten, über 150 Fotos, Faksimiles, Karten, Pläne und Schaubilder, davon 52 in Farbe, Festeinband, Fadenheftung ISBN 978-3-934845-34-3 EUR 24,80 |
powered by Vogt IT |